Zitiert: Vorbereitung in ARD-Talk ging zum einem Drittel in die Verteidigung von Themen und Gästen

Der Sonntagabend-Talk war die Sendung, die ich mit dem grössten Ehrgeiz gemacht habe. Ich wollte das Beste aus der Welt des privaten Fernsehens und des öffentlichrechtlichen zusammenführen und den Politikbegriff erweitern. Das ist mir aber nicht dauerhaft gelungen. Mir haben zu viele Menschen aus dem Sender reingeredet. Und das fing schon bei der Vorbereitung der Sendung an. … Das war so mühsam, dass ich oft ein Drittel meiner Kräfte gar nicht mehr in die Vorbereitung, sondern nur noch in die Verteidigung von Themen und Gästen stecken musste. Das hat mit der ARD zu Konflikten geführt, weil die mir vertraglich zugesicherte journalistische Unabhängigkeit nicht im für mich notwendigen Mass gegeben war. Ich habe meinen Vertrag nach drei Jahren mit Bauchschmerzen noch einmal verlängert, aber bei der nächsten Verlängerung klargemacht, dass ich so nicht weiterarbeiten möchte. Interessant ist, dass weder vorher noch nachher jemals so viele Leute die Sendung gesehen haben wie zwischen 2010 und 2015.

Günther Jauch, NZZ, 17.01.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)