Die Republikaner streichen in den USA die Mittel für die Rundfunkbehörde CPB. Statt „linkem Journalismus“ setzt Trump eher auf ländliche Radiosender. […]
Die Ironie bei der Mittelkürzung ist freilich, dass NPR und sein TV-Pendant PBS kaum betroffen sind. Für sie macht die Förderung durch den Bund gerade einmal 2 bis 3 Prozent ihres Budgets aus. Durch ihre Reichweite gelingt es ihnen, sich durch Hörerspenden, Förderung durch Stiftungen und durch Werbung zu finanzieren.
An den Kragen geht es vielmehr lokalen Stationen, die sich in die nationale Politik gar nicht einmischen. Cindy Sweat von KSTK in Wrangell etwa sagt: „Wir kommen sowieso kaum über die Runden. Ich weiß nicht, wo ich noch sparen soll.“ Und ihre Hörer, die nicht eben Großverdiener seien, würden ohnehin schon geben, was sie können. KSTK finanziert sich, wie viele lokale Sender im Land, beinahe vollständig aus Bundesmitteln.
So steht nun ein Massensterben lokaler Radio- und Fernsehsender an, das einen ohnehin bestehenden Notstand noch weiter verschärft. Rund 200 Landkreise in den USA haben nach dem Aus der Lokalzeitungen keine lokalen Nachrichten mehr. 1.500 haben nur noch eine schmale Wochenzeitung. Rund 55 Millionen Amerikaner haben keine verlässliche lokale Nachrichtenversorgung mehr.
Sebastian Moll, taz.de, 06.08.2025 (online)