In vielen Studien zur Mediennutzung ist sehr klar zu unterscheiden zwischen Hörerinnen und Hörern unter 35 Jahren und Hörerinnen und Hörern über 35. Menschen unter 35 nutzen Radioangebote sehr stark auf Abruf, etwa in Audiotheken. Menschen über 35 wiederum nehmen sehr stark das lineare Angebot wahr. Wir haben dann eine Studie in Auftrag gegeben, in der Menschen aus diesen Altersgruppen unter anderem gefragt wurden, wie sie Audio hören und wie sie Audio hören wollen. …
Wir haben ganz erstaunliche Ergebnisse erhalten, etwa dass die jüngeren Menschen zwar sehr gezielt non-lineare Angebote nutzen, dass sie viel und gerne streamen, also Audioangebote über das Smartphone hören. Aber, und das ist das Entscheidende: Sie wollen um Gottes Willen das gute alte lineare Radio nicht missen. …
Es ist für sie noch einmal ein ganz anderes Angebot als das non-lineare: ein gestaltetes Programm, das ihnen auch Themen nahebringt, von denen sie gar nicht geahnt haben, dass sie sie interessieren.
Stefan Raue, rnd.de, 13.12.2020 (online)