Zitiert: Tempolimit für Forschungs-Veröffentlichungen

Fast so schnell wie die Infektionen mit Sars-CoV-2 breiten sich derzeit Nachrichten aus der Wissenschaft aus. Nach dem Shut-down ist dringend ein Shut-up nötig. …. Vornehmer ausgedrückt braucht es ein Tempolimit für Fachartikel und andere wissenschaftliche Publikationen. Das liegt nicht etwa daran, dass die Menge der Beiträge nicht zu bewältigen wäre. ….

Zwar war auch „vor Corona“ die Mehrheit der Fachbeiträge von minderer Güte, doch in der Krise geraten wichtige Kontrollmechanismen außer Kraft. Viele Artikel erscheinen derzeit, ohne dass Einwände von Fachkollegen berücksichtigt worden wären, Preprint-Server tragen dazu bei. …. Was es jetzt braucht sind Forscher, die ihre Ergebnisse richtig einordnen oder ansonsten zurückhalten. Presseabteilungen der Universitäten und Institute müssten bremsen und nicht alles zugespitzt rausblasen. Und die Medien sollten nicht jeden Text, über dem „Studie“ steht, ungefiltert übernehmen.

Werner Bartens, sueddeutsche.de, 17.04.2020 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)