Zitiert: Teaser als eigenständige Texte

„Haben Sie den Text überhaupt gelesen?“, ist oft die erste Reaktion, wenn Artikel-Teaser in sozialen Medien kritisch kommentiert werden. Die falsche Frage sei das, findet Marina Weisband. Denn der Anreißer sei längst ein eigenes Genre, das für sich stehe. …. Denn der Tweet mit Bild, Überschrift und Teaser ist ein eigenständiger Text. Er wird von den meisten Lesern nämlich ohne den dazugehörigen Artikel gesehen und er erzeugt eine Wirkung. Er trägt zur Debatte bei. Und weil er ohne den Artikel funktioniert, kann man ihn auch ohne den Artikel bewerten.

Die adäquate Antwort auf „Das hier ist rassistisch“ ist nicht „Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen?“. Ebenso wie die Antwort auf „Diese Werbung ist sexistisch“ ja auch nicht sein kann: „Haben Sie das Waschpulver überhaupt gekauft und ausprobiert?“ … Social Media und klassische Massenmedien leben schon lange in einer engen Symbiose miteinander. In dieser Symbiose hat sich der Artikelteaser zu einem eigenen Genre mit eigenen Regeln entwickelt.

Marina Weisband, medias res vom Deutschlandfunk, 02.09.2020 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)