Ministerien wie die für Forschung oder Entwicklungszusammenarbeit werden nur noch sporadisch beobachtet, Ressorts wie Umwelt, Verkehr oder auch die Bahn nur noch gelegentlich begleitet. Wo sich der Journalismus in seiner Rolle als Wächter politischer Prozesse bewähren soll, werden die Lücken immer größer. Kannte einst in Bonn der Redakteur für Verteidigung noch jeden Piloten der Flugbereitschaft und nahezu jeden General persönlich und stützte einen Großteil seiner Geschichten auf Dokumente aus den Ministerien, werden heute Schlagzeilen mit Politikerzitaten oder Kleinen Anfragen generiert. Die journalistische Leistung ist in beiden Fällen bescheiden.
Horand Knaup, Hartmut Palmer, taz.de, 28.5.2019 (online)