Zitiert: Suchmaschinen versagen beim Aussortieren fragwürdiger, weil minderwertiger Inhalte

So das Ergebnis einer über ein Jahr laufenden Studie von vier Forschern der Universität Leipzig, des dortigen Zentrums für Skalierbare Datenanalyse und künstliche Intelligenz (Scads) und der Bauhaus-Universität Weimar. Titel: „Is Google Getting Worse?“

Sie untersuchten die Ergebnismengen von Google, Bing und Duckduckgo, ­faktisch also einmal Google und zweimal Bing – denn wie sie schreiben: „Although DuckDuckGo claims to utilize many different data sources, we found the results to be extremely similar to Bing.“

Sie untersuchten „die häufige Beobachtung, dass ‚Google immer schlechter wird‘“. Dabei fokussierten sie auf die Suche nach Produktbewertungen. Diese werden gern mit KI erstellt, um mit viel Suchmaschinenoptimierung und Affiliate-Marketing dann in den Suchmaschinen präsentiert zu werden. Der inhärente Interessenkonflikt zwischen Inhaltsanbietern, Suchmaschinen und deren Benutzern liegt dabei auf der Hand.

Sie stellten fest, „dass Seiten mit höherem Ranking im Durchschnitt besser optimiert sind, durch Affiliate-Marketing mehr Geld verdienen und Anzeichen einer geringeren Textqualität aufweisen“. Kurzum: Den Anbietern minderwertiger Texte gelingt es, diese prominent in den Treffer­listen der Suchmaschinen zu platzieren. Ihr Interesse ist klar – mehr Klicks bedeuten mehr Geld und bei Produktbewertungen wohl auch mehr Verkäufe.

Gelingt es den Suchmaschinen, durch Änderungen der Ranking-Kriterien gegenzusteuern? Auch das haben die Forscher untersucht: „Wir stellen fest, dass Suchmaschinen mit ihren Ranking-Updates messbar auf SEO und Affiliate-Spam abzielen. Insbesondere die Updates von Google zeigen eine spürbare, aber meist nur kurzlebige Wirkung.“

Und weiter: „Der ständige Kampf milliardenschwerer Suchmaschinenunternehmen mit gezieltem SEO-Affiliate-Spam sollte als Beispiel dafür dienen, dass die Websuche ein dynamisches Spiel mit vielen Spielern ist, von denen einige schlechte Absichten haben.“ Durch KI haben die Macher mit den schlechten Absichten ein mächtiges Werkzeug in der Hand. Stellen wir uns darauf ein, dass Suchmaschinen noch schlechtere Ergebnisse liefern werden als schon jetzt. Dass zehn KI-generierte Texte dümmer sind als fünf, werden wir erleben.

Albrecht Ude, nitromagazin.com, 05.03.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)