Wenn man sich nicht sicher in der Öffentlichkeit bewegen kann, ohne Angst vor Beschimpfungen, Häme, auch Gewalt? Vor der Staatsgewalt am Ende?
Oder sind es die Armen, die am Rande der Gesellschaft stehen? Diejenigen, die durch das sogenannte soziale Netz fallen? Die mehr Geld ausgeben müssen, als sie haben, um sich die einfachsten, lebensnotwendigen Dinge zu leisten, wie eine warme Wohnung und gesundes Essen? Ist der Rand der Gesellschaft dann eigentlich noch der Rand, oder sind wir alle dann nicht eher mittendrin, in der Mitte einer Gesellschaft, in der immer mehr Massen von Menschen zusammengedrängt und aufeinandergehetzt werden, ein Höllenkessel, in dem der Druck steigt und steigt, und wo jeder gegen jeden kämpfen muss, um nicht unterzugehen. An den Rand gedrängt, sagt man so – aber in die Mitte gedrängt, eingekesselt, gefangen, das trifft es eher.
Hanna Lakomy, berliner-zeitung.de, 31.7. (online)