„Provokation trug zur besseren Sichtbarkeit der Partei bei“ […] Die „Unsichtbarkeit anderer Parteien“ habe einen entscheidenden Anteil daran. […]
Die Studie nahm die drei Landtagswahlkämpfe der AfD in Sachsen, Thüringen und Brandenburg in den Blick. Den Autoren zufolge agierte die AfD im digitalen Raum dabei von Land zu Land unterschiedlich – am agilsten demnach in Brandenburg. […]
Generell seien die drei Wahlkämpfe von einer hohen Mobilisierung – online wie offline – geprägt gewesen. „In der Tat waren die Sphären kaum zu trennen, denn viele Auftritte vor Ort wurden digital begleitet, wohingegen Trends aus dem Netz sich auch auf Plakaten und Wahlreden wiederfanden“, heißt es in einer Kurzzusammenfassung der Studie. […]
Zudem seien die sozialen Medien in der Vermarktung politischer Inhalte stets mitgedacht worden, „um crossmedial die größtmögliche Reichweite zu erlangen und Gegenreaktionen zu provozieren“. Dies habe dazu beigetragen, dass die digitale Leistung der AfD in der Öffentlichkeit häufig überschätzt worden sei. […]
„Dass die Partei dennoch so präsent ist, liegt eher an der Unsichtbarkeit anderer Parteien als an einem souveränen Umgang der AfD mit TikTok.“
dpa, tagespiegel.de, 12.11.2024 (online)
OBS-Arbeitspapier 73: Social-Media-Partei AfD? Digitale Landtagswahlkämpfe im Vergleich
Zumindest mit Blick auf die hier untersuchten Wahlkämpfe ziehen die Autoren den Schluss, dass die AfD weit weniger Social-Media-Partei ist, als häufig kolportiert. Es gelte die Gefahren des neu- und extrem-rechten Medienkosmos ernst zu nehmen, ohne die strategisch-kommunikativen Fähigkeiten der AfD zu überhöhen. (online)