„Die Kernfrage lautet: Waren die „alten“, etablierten Kanäle wie Presse, Radio und Fernsehen also in gewissem Sinne – und bitte in Anführungsstrichen – schlicht „asozial“ – und sind sie es, da sie ja weiter existieren, am Ende immer noch?
Auch wenn das wahrscheinlich keiner hören will: Die Antwort ist „Ja“! Denn ein soziales Miteinander zwischen klassischen medialen Akteuren – vulgo: Journalisten – und ihrem Publikum fand von Beginn an schlicht nicht statt. Und schlimmer noch: Die Zeit, in der der Leser/Zuschauer/Hörer in erster Linie der große Unbekannte war, den man gar nicht besser kennenlernen wollte, ist in vielen Redaktionen immer noch nicht vorbei – allen Lippenbekenntnissen zum Trotz.
Die Rollenverteilung von Sendern und Empfängern war über rund anderthalb massenmedial vermittelte Jahrhunderte klar. Und sie lebt vor allem im Begriff des Rundfunks bis heute fort.“
Steffen Grimberg, Blätter für internationale Politik, 09/2015, (online)
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