Zitiert: Russland hat den Kampf gegen Telegram aufgegeben

Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor hat 2018 auf diese invasivere Weise versucht, Telegram lahmzulegen. Das war keine gute Idee. Die App, von der sich auch deutsche Politiker derzeit fragen, wie man sie unschädlich machen kann, nutzte damals sogenannte Cloud-Dienste, wechselte ständig die IP-Adressen, unter denen sie zu erreichen war. Die Behörde sperrte und sperrte, zeitweise mehr als 18 Millionen IP-Adressen – und schoss dabei aus Versehen das russische Internet kaputt. Spotify und Gmail, Websites von Blumenläden, Kurieren und Bezahlservices in Supermärkten, sogar Teile des eigenen Webangebots von Roskomnadsor funktionierten nicht mehr. Die Zeitung Wedomosti sprach von einem „Flächenbombardement“. Nur Telegram war problemlos weiter erreichbar. Roskomnadsor versuchte es zwei Jahre lang und gab schließlich auf.

Philipp Bovermann, sueddeutsche.de 04.01.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)