Zitiert: Rechtsextreme Medienguerilla

Es ist eine Situation, in der die Extremisten nicht verlieren können. Wären die Verhaftungen nicht passiert, dann hätte man einen Sieg gefeiert. Schließlich hätte eine ausgedachte Linke dann nicht verhindert, dass die Veranstaltung stattfand. Gerechnet hat man aber mit den Bildern in Polizeigewahrsam, die Berichterstattung sichergestellt haben. Dementsprechend lag die Kameraausrüstung bereit und schnell wurden die Bilder erzeugt und verbreitet. […]

Die Ziele sind identisch wie damals: Aufmerksamkeit, Markenprägung und Normalisierung. Es geht nicht mehr um eine Organisation, sondern es geht um eine einzelne Person, die zur ikonischen Projektionsfläche für die extreme Rechte in Europa gemacht werden soll: er selbst ist die Marke. […]

Wie schon vor 10 Jahren übernehmen viele Medien die Bilder kritiklos und tun so, als wären es neutrale Nachrichtenbilder. Das sind sie nicht. Es sind PR-Bilder von Rechtsextremist:innen für Rechtsextremist:innen. Die Medien werden so Teil der Aktion. Ihr aufgeregtes Tun ist einkalkuliert. Der Lernprozess der letzten 10 Jahre ist verflogen.

Natascha Strobl, moment.at, 19.03.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)