Der SWR hat 2023 für zwei Jahre den ARD-Vorsitz vom RBB übernommen. Das war stressig. Während dieser Zeit hatte ich die zusätzliche Aufgabe – und das Privileg – die ARD-Chefredakteursrunde und die der ARD Audio-Chefredakteurinnen zu leiten. Ich habe mir dabei immer wieder die Frage nach meiner eigenen publizistischen Wirkkraft gestellt. Das sehe ich als zentrale Aufgabe einer Chefredakteurin: Verantwortung für seine Teams, deren Entwicklung und die Inhalte des Mediums zu übernehmen. In einer Zeit, in der Rechtsextremistinnen weltweit zu Taktgebern (medien-)politischer Agenden werden, möchte ich meinen Grips und meine Gesundheit so einsetzen, dass ich eng mit unseren Redakteur*innen und Formaten arbeite. Da sich das mit der Strukturarbeit im SWR für mich nicht mehr vereinbaren ließ, war das Ende des ARD-Vorsitzes ein guter Zeitpunkt für mich, neue Wege zu gehen.
Marieke Reimann, journalist.de, 03.12.2024 (online)