Trotzdem sind viele Pressekonferenzen nicht mehr das, was sie einst mal sein sollten, also freie Foren, auf denen jene Fragen gestellt werden können, die sich stellen, und zwar alle.
Pressekonferenzen in ihrer Mehrzahl sind nicht mehr Gelegenheiten, mal einen Vorstand oder Intendanten mit kniffligen Fragen in die Zange zu nehmen und etwas herauszufinden. Pressekonferenzen gleichen immer mehr durchchoreographierten Verlautbarungsveranstaltungen, bei denen das Wording des Veranstalters passgenau in die Blocks und Smartphones der anwesenden Reporter platziert wird. Dabei darf immer noch jeder alles fragen. Allerdings gibt es ein paar Kniffe, mit denen man aus allzu aufklärerischen Antwortwünschen der anwesenden Journaille die Luft herauslassen kann. … Von Veranstalterseite dient eine Pressekonferenz nicht der Aufklärung der Öffentlichkeit, sondern lediglich der Simulation von umfassender Information.
Hans Hoff, dwdl.de, 11.11.2018 (online)
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