Zitiert: Podcast ist kein Boom mehr

Sondern ein Medium, das inzwischen von 40 Prozent der Menschen in Deutschland genutzt wird und weiter wächst – bei der Zahl der Hörerinnen und Hörer, bei der Zahl der Produktionen sowie bei der Themenvielfalt und nicht zuletzt bei den Werbeumsätzen. 2023 umfasste der Podcast-Werbemarkt 45 Millionen Euro nach 39 Millionen im Jahr davor. Prognosen gehen für das laufende Jahr von einem neuerlichen Zuwachs von mehr als zehn Prozent aus. Auch wenn es nach wie vor Zehntausende Podcasts gibt, die von ihren Machern als Hobby betrieben werden: Podcasts haben die Hobbyphase längst hinter sich. […]

90 Prozent des Podcast-Konsums entfallen auf solche sogenannten Always-on-Stories: Produktionen mit in der Regel wöchentlich, bei Nachrichtenformaten täglich einer neuen Folge, die beliebig lange fortgeführt werden können. Extrem erfolgreich sind allerdings auch sogenannte Storytelling-Podcasts – journalistische Recherchen, die in sich abgeschlossen in sechs bis zwölf Episoden ein konkretes Thema ausführlich darstellen. […]

Solche Podcasts leisten zweierlei: Einige decken Missstände, Skandale und gesellschaftlich Relevantes auf. Andere stellen zwischen einer Vielzahl bereits bekannter Einzelinformationen Zusammenhänge her und schaffen auf diese Weise Erkenntnis. Behroz sagte bei der „All Ears“-Konferenz während seines Vortrags über die Zukunft von Doku-Podcasts: „Nicht Content is King, sondern Kontext.“ […]

Die Ansprüche des Publikums an die Dramaturgie und den Sound wachsen. Auch in den Unterhaltungs- und Ratgeberformaten.

Stefan Fischer, sueddeutsche.de, 02.07.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)