Im Internet haben Debattenshows zunehmend Zulauf. Um tiefschürfende Gespräche geht es dabei aber nicht – sondern ums „Clipfarming“. Was steckt dahinter? Und warum haben sie solchen Zulauf? […]
Um Überzeugungsarbeit geht es dabei indes nicht, sondern um Clips, in denen der Gegner zur Minna gemacht wird und die viral gehen sollen. „Clipfarming“ nennt sich das. Ein Meister dieses Fachs war der Anfang September ermordete Charlie Kirk, andere eifern ihm jetzt nach. […]
Das Kulturmagazin „Vulture“ indes urteilt, dass viele dieser Shows „als intellektuelle Übungen zwecklos sein mögen, aber sie sind das perfekte Auffangbecken für die kollektive Schadenfreude und unser Bedürfnis, jemanden unsere bevorzugte Version der Wahrheit artikulieren zu hören.“ Der „Atlantic“ meint, die Shows seien wenig mehr als eine aktualisierte Version der „Jerry Springer Show“, deren Gäste sich im Studio regelmäßig an die Gurgel gingen.
Nina Rehfeld, faz.net, 19.11.2025 (online)

