Zitiert: Nicht mal in der U-Bahn eine Nachrichtenpause!

Ob an der Kasse, im Aufzug oder in der Bahn: Überall lauern Bildschirme mit Nachrichtenmeldungen. Mehr von der Welt versteht man dadurch nicht. Denn die Schlagzeilen werfen meist mehr Fragen auf, als sie beantworten. […]

Der Häppchenjournalismus informiert mich nicht, sondern schafft ein Informationsdefizit. Um das zu beheben, um ausführlicher, hintergründiger, einordnender informiert zu werden, muss ich echte Nachrichten konsumieren. Und dafür gehe ich dann wohl am ehesten zu den Lieferanten der Häppchen.

Und das erscheint mir das eigentliche Ziel zu sein, auch wenn nur ntv auf Übermedien-Anfrage einräumt, dass es auch darum gehe, „die Marke ntv zu stärken und ihre Reichweite zu erhöhen“. Ich bezweifle aber, dass die Portale damit langfristig ihren eigenen Interessen dienen. Wer wirklich Menschen informieren will, sollte das dort tun, wo sie ausdrücklich nach Informationen suchen. Wer sie ihnen aber dort aufdrängt, wo sie ihnen vielleicht aus dem Weg gehen wollen, sorgt nur für mehr Nachrichtenmüdigkeit.

Stefan Fries, uebermedien, 24.07.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)