Es waren grundlegende journalistische Standards, die der RBB in seiner Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar missachtete. Der Sender räumte die Fehler ein, bat Gelbhaar um Entschuldigung und zahlte ihm eine hohe Entschädigung. Programmdirektorin Katrin Günther und Chefredakteur David Biesinger legten im März ihre Ämter nieder. Biesinger übernahm wenig später kommissarisch eine andere Führungsaufgabe im RBB. Günther blieb geschäftsführende Direktorin – in Kürze gibt sie den Posten endgültig ab. […]
Katrin Günthers bevorstehender Abschied aus der obersten Führungsriege bedeutet nun aber nicht, dass sie dann die Rundfunkanstalt verlässt. Sie sei „fest angestellte Mitarbeiterin des RBB“ und werde daher „im Sender eine neue Aufgabe übernehmen“, erklärte der RBB auf Nachfrage. Um welche Position es sich dabei handelt, wollte die Rundfunkanstalt nicht sagen. Das wolle man „zu gegebener Zeit bekannt geben“. […]
Nicht einhalten konnte der RBB den im März angekündigten Zeitplan zur Neuausschreibung der Führungsposition, die David Biesinger damals übernahm. Er wurde kommissarischer Leiter der Hauptabteilung Programmressourcen.
Der RBB erklärte, Biesinger solle diese Leitung so lange übernehmen, bis sie im Rahmen des „Zielbild“-Prozesses im zweiten Quartal 2025 neu ausgeschrieben werde. Das ist bisher noch nicht geschehen. Der RBB erklärte dazu: „Weitere Ausschreibungen im Rahmen unseres ‘Zielbild’-Prozesses bereiten wir derzeit vor.“
Volker Nünning, M(verdi), 03.09.2025 (online)