Zitiert: Monopolisierung in den digitalen Medien und politischer Diskurs

Empirisch können wir die Monopolisierung in den digitalen Medien sehr genau messen. Da bleiben keine offenen Fragen, außerdem sind Medienmonopole verfassungswidrig. Da ist es übrigens egal, ob deren Betreiber gut oder böse sind. Dabei haben die Tech-Konzerne auch schon in der Vergangenheit vielfach geäußert, dass sie eigentlich die Souveränität demokratischer Staaten infrage stellen und durch eine eigene Souveränität zunehmend ersetzen möchten. Deswegen liegt es auch in der Natur der Dinge, dass das libertäre Programm von Donald Trump und das der Tech-Konzerne gut zueinander passen. Und deswegen müssen wir uns nicht wundern, dass sie diese Symbiose eingegangen sind und zum Beispiel Elon Musk auch in Deutschland aktiv Wahlkampf für die AfD gemacht hat. […]

Natürlich können sich innerhalb dieser Symbiose die Positionen verschieben, aber die Entwicklung ist schon konsistent: Das beinhaltet erstens die allgemeine Übernahme der Öffentlichkeit durch digitale Medien, zweitens die Übermacht der Plattformen innerhalb der digitalen Welt und drittens die aktive Unterstützung von Polarisierung und Radikalisierung durch alle Plattformen. Das führt zu der aktuellen Evolution des politischen Diskurses und zu dem kontinuierlichen Zuwachs bei rechtspopulistischen Parteien.

Martin Andree, sueddeutsche.de, 26.08.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)