Denn ich glaube, es gäbe für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tatsächlich einen Mittelweg zwischen Wagenburg-Mentalität und vorauseilendem Gehorsam gegenüber den Kampagnen mächtiger populistischer Gegner. Was wäre denn, wenn man sich endlich einmal traute, mit robusten journalistischen Argumenten auf Kritik zu reagieren? Also echte inhaltliche Begründungen für redaktionelle Entscheidungen zu liefern und diese dann auch zu verteidigen, wenn sie unter Beschuss stehen? Umgekehrt hieße das natürlich auch, Fehler transparent und bereitwillig zu korrigieren, wenn die andere Seite einen Punkt hat. Beides hat die BBC hier verpasst – und es gibt gute Gründe zur Annahme, dass ARD und ZDF genauso unsouverän agieren würden. (Paid)
Alexander Graf , Übermedien-Newsletter, 14.11.2025 (online)

