Ich glaube, dass es höchste Zeit ist, dass Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in dieser Hinsicht noch intensiver und koordinierter zusammenarbeiten. Wir stellen fest, dass die einzelnen Standorte zunehmend an Grenzen stoßen und viele Entwicklungen im Vergleich zu den großen nationalen Medienstandorten, mit denen man ja in Konkurrenz steht, einfach zu lange dauern. Aufgrund dreier Länderhaushalte und diverser Ansprechpartner hat es beispielsweise drei Jahre gedauert, bis die erwähnte Gründerinitiative an den Start gehen konnte. Aktuell sind wir mit den Ländern in Gesprächen zu den drängenden Themen Fachkräfte und Nachwuchs. Das große Potenzial, das in der Region vorhanden ist, soll systematisch erfasst und koordiniert entwickelt werden, um die mitteldeutsche Medienbranche zukunftsfähig zu machen. Die MDM tut mit ihren Angeboten wie dem Nachwuchstag KONTAKT, dem Pilotprogramm oder dem „Fifty-fifty“-Programm mit dem ZDF bereits viel, um Nachwuchstalenten eine Perspektive zu bieten. Auch von uns geförderte Weiterbildungs- und Trainingsprogramme wie die PMMC von Werkleitz, der TP2 Talentpool oder die Documentary Campus Masterschool gleichen das Fehlen einer Filmhochschule zumindest im Ansatz etwas aus. Doch damit Nachwuchstalente und Fachkräfte besser gehalten werden können und noch zahlreicher in die Region kommen, müssen weitere Ansätze und attraktive Bedingungen geschaffen werden. Ich denke da auch an Faktoren wie Familienfreundlichkeit, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität. All das spielt eine wichtige Rolle, um die Region positiv zu entwickeln und den Standort zukunftsfähig zu machen. Doch natürlich muss man dafür bürokratische Hürden und manchmal auch Parteigrenzen überwinden und an das große Ganze glauben. Dieser mitteldeutsche Geist, der bei der Gründung der MDM sehr lebendig war, muss unbedingt wiederbelebt werden.
Claas Danielsen, Trailer zu 25 Jahre MDM, 03/2023 (online)