Zitiert: Mehr standardisierte Überprüfung gegen oberflächliche Lektorate

Immer neue Plagiats-Affären erschüttern Sozialwissenschaften und Sachbuchverlage. Neue Kontrollinstanzen sind überfällig. […] In den Phasen der öffentlichen Erregung über die Ethik des Publizierens erlebt der Berufsstand des Lektors eine unrühmliche Wiedergeburt. Waren diese Erstleser einst die interessantesten, im nicht sichtbaren Bereich agierenden, eigentlichen Machthaber der Buchwelt, wird heute allenfalls gefragt: Warum hat der Lektor oder die Lektorin nicht gemerkt, dass der Autor abgeschrieben hat? Ja, warum hat er oder sie es nicht gemerkt? … Von fünf spontan angefragten Verlagen gibt nur einer an, sporadisch eine Plagiatssoftware zu nutzen. Die anderen denken zumindest darüber nach. Aber diese Skepsis verkennt das Problem. Viele der Autoren wollen nicht plagiieren, es passiert ihnen. Würden Verlage ihre Bücher vor Drucklegung standardmäßig mit einer Software abgleichen, ließe sich das Kind retten, bevor es in den Brunnen fällt. Ein Gewissenskonflikt ist das nicht. Die standardisierte Überprüfung würde die Verlage schützen, aber eben auch die Autoren vor sich selbst. Miryam Schellbach, sueddeutsche.de, 25.3.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)