Viktor Orbán ließ seit 2015 mehrere Oligarchenfreunde alles an Medien zusammenkaufen, was sie bekommen konnten. Am 28. November 2018 schenkten diese Oligarchen dann der frisch gegründeten Mitteleuropäischen Presse- und Medienstiftung (KESMA) all ihre Tageszeitungen, Internetportale, Fernseh- und Radiosender, Wochenmagazine, Gratiszeitungen. Wie es der Zufall will, sind Vorstand und Aufsichtsrat der Stiftung ausnahmslos mit Personen besetzt, die Orbán treu ergeben sind. Wir sprechen hier von 476 Titeln. Kartellrechtlich ist das blanker Wahnsinn, aber Orbán erklärte, die Kesma-Stiftung sei von nationalem Interesse, da ist dann kartellrechtlich nichts zu machen. Jetzt gibt es also mitten in Europa dieses Land, in dem 476 Medien aus einer Hand kommen, die allesamt täglich verkünden, wie wunderbar Orbán sei und wie schrecklich die EU.
Alex Rühle, sueddeutsche.de, 15.03.2020 (online)
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