Werbefreiheit, Freigabe der Archive, mehr Lokaljournalismus, mehr Mitsprache fürs Publikum, weniger Einrede der Politik. Eigene digitale Plattformen unabhängig von Weltenherrscher-Oligarchen. Ich hätte es gleich unterschrieben, wenn nicht bunt drunter erbrochen ein Hagel von 60er-Jahre-Trödel käme wie „Radiokunst Hörspiel“, Arbeit „überwiegend in Festanstellung“ oder der Ausschluss von Produktionsfirmen. Und immer wieder Hass auf Quote und Reichweite, der die Grundsatzfrage stellt: Warum wollen Menschen bei Massenmedien arbeiten, die die Massen verabscheuen oder bestenfalls belehren wollen? Parallel dazu entwickelt die „Deutsche Akademie für Fernsehen“ eine „road map“ zu einem „Medienkonvent“. Dort sind auch die Neuen Deutschen Medienmacher und die Arbeitsgemeinschaft der RedakteurInnen-Ausschüsse engagiert, was in Summe den mittleren Schwurbelkoeffizienten stark senken sollte. Hin zu einem notwendigen Streit um den ÖRR.
Friedrich Küppersbusch, taz.de, 07.04.2024 (online)