Zitiert: Medien vernachlässigen den ländlichen Raum

Ich verstehe mich vor allem als Stimme der sogenannten Nachwendegeneration – jener Menschen, die nach 1990 aufgewachsen sind. Mir war wichtig zu zeigen, dass auch wir einen eigenständigen Beitrag zur Debatte leisten können, obwohl wir nicht mehr DDR-sozialisiert sind. Mich interessierte, ob und inwiefern Spuren dieser Sozialisation dennoch fortwirken und wie berechtigt oder eben unberechtigt die oft leichtfertig unterstellte „sozialistische Indoktrination“ eigentlich ist.

Gleichzeitig wollte ich die ländliche Perspektive stärker in den Diskurs einbringen. In der öffentlichen Debatte dominieren großstädtische Sichtweisen. Doch der ländliche Raum prägt das Leben vieler Menschen weit stärker, als es in der öffentlichen Wahrnehmung sichtbar wird. Eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung über Funk, dem Jugendangebot der Öffentlich-Rechtlichen, zeigte etwa, dass nur rund fünf Prozent der Beiträge den ländlichen Osten betreffen. Diese Leerstelle wollte ich füllen.

Alexander Prinz, berliner-zeitung.de, 25.09.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)