Je mehr Medien über Migrationsthemen berichten, desto größer werden die Sorgen in der Bevölkerung. Untersucht wurden dazu im Zeitraum von 2009 bis 2014 insgesamt 363.408 entsprechende Medienberichte von TV-Nachrichtensendungen wie den Tagesthemen und dem heute journal, TV-Magazinen wie Frontal 21 sowie Radionachrichten und Zeitungsberichte. Zusätzlich nutzten die Wissenschaftler Befragungen von 35.200 Einzelpersonen in allen deutschen Bundesländern zu ihren Sorgen und verglichen diese mit dem Umfang der Medienberichterstattung zum selben Zeitpunkt. …
Anders als man meinen könnte, sorgen sich die Befragten aber weniger um die Konsequenzen der Einwanderung selbst, auch zunehmende Kriminalität oder Arbeitslosigkeit wurden nicht als primäre Befürchtungen genannt. Vielmehr werde eine zunehmende Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft befürchtet, die das öffentliche Meinungsklima verschlechtern könnte.
Susan Jörges, sueddeutsche.de, 15.04.2019 (online)