Es gibt immer mehr Medien, aber immer weniger Mittel für den Journalismus. Onlinemärkte, Google, Facebook und andere digitale Plattformen vereinnahmen die Werbung, die einst den Journalismus finanzierte. Zahlreiche Presseverlage wollen ihren Niedergang aufhalten, indem sie das Angebot graduell boulevardisieren, viele Soft-Themen und laute Meinungen bringen. Um Digitalabonnements und Klicks zu erzielen, tun sie fast alles. Und solche ‚Boulevardigitalisierung‘ nützt den Populisten, die sich derselben Stilmittel bedienen, Aufregung und Zuspitzung.
Roger de Weck, derstandard.at, 03.12.2024 (online)