In der deutschen Afrika-Berichterstattung kommen nach Einschätzung des Medienwissenschaftlers und Reporters Lutz Mükke zu selten lokale Akteure zu Wort. „Wir haben ein echtes Qualitätsproblem – das haben wir aber schon lange“, sagte Mükke am Samstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung zum 20. Jubiläum des Netzwerks Weltreporter in Berlin.
Der Journalist und Buchautor verwies auf eine von ihm erstellte Studie zur Medienberichterstattung über die Sahel-Einsätze der Bundeswehr. Vor allem die Sichtweisen von Politikern und Militärs aus Deutschland und Frankreich oder die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas seien dargestellt worden. Nicht zu Wort hingegen kämen zivilgesellschaftliche Akteure, afrikanische Intellektuelle und Akademiker. „Die Medien hängen auch sehr stark am Maul der Mächtigen“, sagte Mükke.
epd medien, 15.07.2024 (online)