Regisseure werfen der Politik vor, der deutschen Filmwirtschaft zu schaden. Da ist etwas dran. Und doch ist das Problem auch hausgemacht. […] Die zehn erfolgreichsten Filme weltweit: neun Fortsetzungen und eine Musical-Verfilmung. […]
Aber das neue Gesetz nimmt lediglich ein paar kosmetische Verbesserungen für die deutsche Filmwirtschaft vor – selbst für den Fall, dass es noch verabschiedet werden sollte, würde es nicht allzu viel bewirken. Die drängenderen Themen, die eigene Gesetzesentwürfe erfordern, werden in der laufenden Legislaturperiode kaum noch angegangen werden. […]
Dummerweise führt der Ausbau der deutschen Filmförderung – auf welchem Weg und mit welchen Mitteln auch immer – nicht nur zur Verbesserung der Lage der deutschen Filmwirtschaft; sondern auch zu einem massiven Problem, über das niemand in der Branche gerne spricht. […]
Leugnen kann man das Problem der schieren Kinofilmmasse aber nicht. Deshalb sitzt die Branche kräftig in der Zwickmühle. Und deshalb wird sich die künftige Kulturstaatsministerin oder der künftige Kulturstaatsminister, welcher Partei er oder sie auch entstammen mag, dringend eine Frage stellen müssen: Wie kann man die staatlichen Subventionen so verteilen, dass insgesamt weniger Filmen geholfen wird – diesen aber besser?
David Steinitz, sueddeutsche.de, 18.12.2024 (online)