„Eine Sitzung des Rundfunkrates ist das Festival der Intendanz“, sagte Bakarinow. „Es gibt dort zwar eine Diskussion – aber in der Regel ist es so, dass das, was von der Intendanz in den Rundfunkrat hineingegeben wird, so auch wieder aus dem Rundfunkrat herausgeht.“ […]
Die Rundfunkratsmitglieder hätten stets nur die Interessen ihrer entsendenden Organisation im Blick gehabt, macht Bakarinow deutlich.
„Aber den wenigsten Rundfunkratsmitgliedern ist zum Beispiel der Zusammenhang zwischen ihren Entscheidungen und der Höhe der Rundfunkbeiträge bewusst gewesen. […] Es müsse ein Mechanismus entstehen, der deutlich mache, dass der Rundfunk staatsfern organisiert bleibe, sich aber in das bestehende Gefüge öffentlich-rechtlicher Einrichtungen einordnen müsse. „Das bekommen Sie am Besten dadurch hin, dass sie den Sender rechenschaftspflichtig machen“, sagte Bakarinow. „Und die Rechenschaftspflicht des RBB gegenüber den Rundfunkräten hat nicht funktioniert.“
Benjamin Lassiwe, tagesspiegel.de, 05.05.2023 (online)