Zitiert: Kann KI neue Geschichten erzählen

Weil es vielmehr immer auch darum gehe, für jede Zeit neue Geschichten zu erzählen, reiche es nicht, einen Autorenfilmer wie den Russen Andrei Tarkowski und sein Werk einfach immer neu im Computer zu generieren. Jede Zeit brauche ihren neuen, originären Tarkowski.

Denn Film bedeute, so Anderson, ja nichts anderes, als die Hoffnung auf Geschichten, die uns, also den Zuschauer verstehen.

Und ebendiese Hoffnung auf Verstehen können zumindest heutige KIs nicht einmal in Ansätzen „verstehen“ und wirken deshalb auch alle bislang produzierten filmischen KI-Generika auffallend „blutleer“ und „unempathisch“.

Dieses höchst ambivalente „Bauchgefühl“ von möglichen Ansätzen und praktikablen Unmöglichkeiten, die das Panel transparent über eigene Erfahrungen vermittelte, deckt sich dann auch mit der gerade einsetzenden Ernüchterung in der KI-Forschung und dem allgegenwärtigen Grundproblem, dass KI-Modelle das Material schneller verschlingen, als Menschen neue Inhalte erzeugen können.

Axel Timo Purr, Telepolis, 01.05.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)