Weil es vielmehr immer auch darum gehe, für jede Zeit neue Geschichten zu erzählen, reiche es nicht, einen Autorenfilmer wie den Russen Andrei Tarkowski und sein Werk einfach immer neu im Computer zu generieren. Jede Zeit brauche ihren neuen, originären Tarkowski.
Denn Film bedeute, so Anderson, ja nichts anderes, als die Hoffnung auf Geschichten, die uns, also den Zuschauer verstehen.
Und ebendiese Hoffnung auf Verstehen können zumindest heutige KIs nicht einmal in Ansätzen „verstehen“ und wirken deshalb auch alle bislang produzierten filmischen KI-Generika auffallend „blutleer“ und „unempathisch“.
Dieses höchst ambivalente „Bauchgefühl“ von möglichen Ansätzen und praktikablen Unmöglichkeiten, die das Panel transparent über eigene Erfahrungen vermittelte, deckt sich dann auch mit der gerade einsetzenden Ernüchterung in der KI-Forschung und dem allgegenwärtigen Grundproblem, dass KI-Modelle das Material schneller verschlingen, als Menschen neue Inhalte erzeugen können.
Axel Timo Purr, Telepolis, 01.05.2024 (online)