In der Textfassung des „Zapp“-Beitrags findet sich das zentrale Argument gegen Kacheln, es wurde bereits in einem NDR-Info-Beitrag im Herbst 2018 erwähnt und stammt von Martin Hoffmann (heute T-Online):
„Das Problem mit diesen ‚Zitat-Kacheln‘ ist letztendlich, dass wir Journalisten da einfach eine Botschaft weitergeben, ohne ihr irgendwie einen Rahmen zu geben, also ohne sie einzuordnen.“ Ich würde das noch zuspitzen: Das unkommentierte Weiterverbreiten von Politiker-Statements – auch betrieben beispielsweise von der „Tagesschau“; ein Verantwortlicher kommt in dem „Zapp“-Beitrag zu Wort – ist eher kein Journalismus, sondern letztlich ungefilterte Politiker-PR. Auch wenn der Gedanke utopisch ist: Wenn Redaktionen ihre Social-Media-Accounts nicht als Zitat- bzw. Fremdcontent-Schleudermaschine verstehen würden, wäre das zumindest ein kleiner Fortschritt.
Renè Martens, MDR Altpapier, 15.08.2019 (online)