Zitiert: Journalistisches Handwerk im Umgang mit der AfD (I)

Man muss sich als Journalist, insbesondere in einem Fernsehinterview mit der AfD, womöglich von der Idee verabschieden, dass es da etwas zu entlarven gibt. Die Ziele der AfD sind klar. Was man tun kann und muss, nicht nur, aber insbesondere für sein öffentlich-rechtliches Publikum: Die Zuschauer, zu denen auch Wähler und potenzielle Wähler dieser Partei zählen, informieren. Das kann auch in einem Sommerinterview stattfinden, man muss es nur wirklich grandios gut machen. Inhaltliche Fragen stellen, Lügen korrigieren, Ablenkungsmanöver oder rechtsradikale Anspielungen offenlegen und kontextualisieren, Strategien benennen. In der nüchternen, inhaltlichen Auseinandersetzung liegt der Weg im Umgang mit der AfD. Mehr gibt das Handwerk nicht her.

Aurelie von Blazekovic, sueddeutsche.de, 13.10.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)