„Ich habe den Eindruck, Journalisten überschätzen die journalistische Bedeutung von sozialen Medien“, vielleicht auch, weil viele von ihnen sie selbst so viel nutzen: „Nach wie vor schneiden öffentlich-rechtlicher Rundfunk aber auch Regionalmedien bei Vertrauensumfragen am besten ab.“ Die Medienskepsis, die – auch in den Medien selbst – vorgetragen werde, sei nicht unbedingt größer als zu früheren Zeiten: „Sie ist nur sichtbarer, und deswegen hat sie größeres Verunsicherungspotenzial.“ Zu den Vorteilen der Sozialen Medien gehört die Rasanz und die Angebotsvielfalt an Positionen und Realitätsinterpretationen. Ein publizistisches Gesamtprodukt, das mit Recherche, Kooperation und Wiedererkennbarkeit arbeitet, kann und sollte das aber logischerweise nicht imitieren.
Bernd Blöbaum zitiert durch Meridith Haaf: „Die neue Sensibilität“, sueddeutsche.de, 07.08.2020 (online)
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