New York Times-Chefredakteur Dean Baquet, vor Jahrzehnten selbst Reporter, sagt: „Journalisten müssen heute härter arbeiten als zu meiner Zeit. Es ist ein 24-Stunden-Job. Man muss auf Twitter und in anderen Netzwerken aktiv sein, man muss im Fernsehen auftreten, Artikel schreiben und aufpassen, dass man nicht von der Washington Post geschlagen wird. Es wird immer härter.“
So liefert diese Dokumentation Erklärungsmuster auch für deutsche Journalisten, die sich selbst manchmal fragen, warum andere deutsche Journalisten immer und immer spätabends bei Illner oder Lanz sitzen, obwohl sie die Washington Post von dort aus doch gar nicht schlagen können. Es geht um Wesentlicheres.
Holger Gertz, Süddeutsche Zeitung, 06.11.2018 (online)