Zitiert: Journalismus? Kultur? Bücher? Darum sollen sich andere kümmern

Wenn sie das sagen würden, könnte man denken, immerhin wissen sie, was sie tun. Aber sie sagen anderes. Dass sie für die „Menschen vor Ort“ da sein müssen, für die „jungen Leute“ und sich fit machen müssen für „KI“ und den „Medienwandel“.

Ach Gottchen, unseretwegen. Wenn man damit Karrieren bei den Öffentlich-Rechtlichen machen kann, sollen sie das auch alles tun. Aber dass man dafür die Beschäftigung mit Literatur plattmachen muss, das leuchtet einem halt nicht ein.

Die Vermutung ist: Sie wissen nicht, was sie da gerade tun. Und sie wollen es auch nicht wissen. Es sind die Systemlogiken des Apparats, die die Kontrolle haben. Damit muss man jetzt umgehen. Und das in Zeiten, in denen die Neue Rechte – im Unterschied zu den Öffentlich-Rechtlichen – die Literatur sehr ernst nimmt.

Dirk Knipphals, taz.de, 29.06.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)