Die norwegischen Soziologen Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge gelten als Begründer der Nachrichtenwert-Theorie und zeigten 1965 in der Studie „The Structure of Foreign News“ auf, was den Wert einer Nachricht bestimmt. Dafür hatten sie die Repräsentierung der Krisen im Kongo, in Kuba und in Zypern in vier norwegischen Zeitungen analysiert und untersucht, welche Faktoren dazu geführt hatten, dass über diese Krisen berichtet wurde. Unter den insgesamt zwölf Faktoren befinden sich etwa die Intensität eines Ereignisses, die kulturelle Betroffenheit oder die Unvorhersehbarkeit, aber auch Faktoren wie ein Bezug zu führenden Nationen und Persönlichkeiten („Elitenationen“ und „Elitepersonen“), die Personalisierung oder die Negativität eines Ereignisses. …
Johan Galtung: „Das war nicht eine Anweisung, wie man Journalismus machen sollte, sondern eine Warnung, wie man ihn nicht machen sollte!“ Liest man seine Studie, steht am Ende: „Deshalb besteht zusätzlicher Bedarf für eine breiter gefächerte Berichterstattung im Einvernehmen mit diesen Prinzipien.“
Eva Hirschi, medienwoche.ch, 22.1.2019 (online)