Medienschaffende sollten die Klugheit der Publika nicht unterschätzen oder diese sogar, gleichsam wie im Kindergarten, schützend an die Hand nehmen wollen. Das ist Teil von und bewirkt zugleich weitere „Infantilisierung“ der politischen/medialen Diskurse – als ob man es mit wehrlosen Opfern von Manipulationen zu tun hätte. Die als handgreifliche Eingriffe wiederum per Definition, natürlich, (fast) immer von anderen, von außen, tendenziell „vom Bösen“ kommen (sollen).
Im Gegenteil – Hoffmann weist darauf hin, dass laut relevanten Studien etliche Mediennutzerinnen und -nutzer eher skeptisch denn leichtgläubig unterwegs sind, mit Blick auf alle möglichen medialen, insbesondere journalistischen Angebote.
Sebastian Köhler, berliner-zeitung.de, 16.03.2024 (online)