Zitiert: In Wahrheit beruht Journalismus heute bereits auf KI

Eine ganze Generation von Journalisten ist komplett geprägt von künstlicher Intelligenz. Gemeint ist nicht, dass rund achtzig Prozent aller Medienhäuser KI-Projekte gestartet haben, wie soeben die zweite große Studie LSE zum Stand der KI-Nutzung im Journalismus weltweit verkündete, nein, sondern der Alltag. Jede Google-Suche nutzt KI, die Textkorrektur, die automatische Transkription von Interviews und Aufzeichnungen ist KI; die schnellen Übersetzungen auf Deepl, die Suchmaschinenoptimierung der Titelgebung für Onlineausgaben. Und am allermeisten natürlich Social Media. KI ist der Kern von sozialen Netzwerken. Die Algorithmen, die auswählen, was wir zu sehen bekommen, die Treiber der Personalisierung, sind lernende Algorithmen – künstliche Intelligenz. KI beflügelt und beendet Karrieren. Journalisten streben nach Viralität – und immer wieder enden sie in Shitstorms.

Hannes Grassegger, standard.de, 23.10.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)