Ich hätte nicht zu träumen gewagt, dass wir in diesem Jahr so weit kommen, denn wir hatten eine sehr ambitionierte Reform-Agenda, die ja nicht nur Zukunftsinvestitionen umfasst, sondern auch Kooperationen im Bereich Hörfunk und Video. Im Vorfeld hätte ich gedacht: Wenn es uns gelingt, die Hälfte zu erledigen, dann wäre das gut. Tatsächlich haben wir 95 Prozent geschafft. […]
Die Idee ist die eines Baukastens, aus dem sich jedes Dritte Programm für sein Nachmittagsprogramm ein Modul von zwei oder drei Stunden nehmen kann, damit nicht jede Landesrundfunkanstalt ihr eigenes 24-Stunden-Programm machen muss. Ich hatte ursprünglich mal die Idee eines gemeinsamen Mantelprogramms mit einem Regionalfenster. […]
Bei den Pop-Wellen werden daher künftig viele Sender schon ab 20 Uhr das Programm von SWR3 übernehmen, was den SWR-Intendant natürlich besonders freut, Bei den Infowellen bietet der NDR ein gemeinsames Programm an. An zwei Abenden werden wir sogenannte Dialogabende haben, in denen wir mit den Hörerinnen und Hörern über politische Themen, aber auch über unsere eigenen Angebote diskutieren– das ist uns sehr wichtig. Insgesamt entsteht kein Verlust an Regionalität, in Zeiten schwächerer Audionutzung schaffen wir so Freiraum, um mehr tolle Podcasts oder Hörspiele produzieren zu können. Würden wir weiterhin alles parallel machen, würden wir unsere Leute auf Dauer überfordern.
Kai Gniffke, dwdl.de, 13.12.2023 (online)