Wenn es weniger lineare Schon-auch-Kultur-Sender gibt, die dafür z.B. (im Fernsehen) keine Krimis mehr wiederholen müssen, könnten solche Angebote linear wie nonlinear überzeugender auftreten als bisher oft.
Mehr Beachtung als bisher verdient freilich die Frage, ob die Öffentlich-Rechtlichen Hochkultur zugunsten von diffuser Popkultur wegkürzen. Darauf setzt etwa das Ex-„Kulturradio“ des RBB, inzwischen Radio 3.
Einen schön gelassenen „Es wird sich weisen“-Blick auf die Chose demonstriert Zukunftsrats-Mitglied Roger de Weck im sehr großen „epd medien“-Interview. „Ausschlaggebend ist in Zukunft das Onlineangebot, nicht die Zahl der Kanäle“, sagt er etwa und hantiert mit Fußball-Metaphern. Wenn „ARD, ZDF und Deutschlandfunk mit dem Ball, der ihnen zugespielt wurde“, keine „Tore schießen“, dann werde „die Politik – oder auch das Bundesverfassungsgericht – unweigerlich in drei bis fünf Jahren wesentlich größere Reformschritte fordern“.
Christian Bartels, MDR Altpapier, 03.12.2024 (online)