Zitiert: Gegen Desinformation hilft nur Bewusstsein, wer Hass finanziert

Wir identifizieren Verbindungen zwischen Desinformationskanälen und der Herkunft der Werbung, die auf ihren Seiten erscheint. Dann setzen wir uns dafür ein, dass diese Einnahmequelle versiegt. Vor zweieinhalb Jahren gründeten wir eine Agentur, um Unternehmen zu helfen, ihre Werbung an für sie passenden Orten zu schalten. Da erfuhren wir über einen Kunden, eines der grössten Unternehmen der Welt, dass nicht einmal diese grossen Unternehmen wissen, wohin ihr Geld fliesst. Deshalb konnten wir ihnen auch nicht helfen. Also stellten wir den Agenturbetrieb ein und gründeten vor etwas mehr als einem Jahr eine NGO, um Werbetreibenden und ihren Kunden zu zeigen, was nicht stimmt. […]

Ich glaube an das Recht auf die freie Meinungsäusserung. Alle haben ein Recht auf ihre Meinung. Dies bedeutet aber noch nicht, dass sie unbedingt dafür bezahlt werden müssen. Zudem begeben wir uns ja nicht in Grauzonen. Wie in unserer Kampagne zielen wir auf Personen, welche unbestritten Hass verbreiten, dabei grossen gesellschaftlichen Schaden anrichten und werbefinanziert sind. Die bekannte Website Infowars beispielsweise macht kein Geld mit Werbung. Und in den Fällen, die wir beobachten, ist es häufig so, dass die Werbetreibenden gar nicht wissen, dass sie Propagandisten finanzieren. Wir machen das öffentlich.

Nandini Jammi, infosperber.ch, 19.12.2022 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)