Zitiert: Gefährliche Tendenzen in den Medien

Ricarda Lang ging mit der für sie vielfach fragwürdigen Rolle der Medien ins Gericht. Sie registriere paradoxerweise immer wieder eine gleichzeitige Verächtlichmachung von politischem Streit und politischem Konsens. Oft sei in den Medien, etwa in der abendlichen TV-Talkrunde, die Unfähigkeit der Politikerinnen, sich zu einigen, gegeißelt worden. Umgekehrt werde gelegentlich ein mühsam ausgehandelter Kompromiss als „Verrat“ an den Positionen ihrer Partei ausgelegt. Für sie eine gefährliche Tendenz, „weil Streit ja das Schmiermittel der Demokratie ist“. Viele Bürgerinnen bekämen den Eindruck, es gehe bei allen Konflikten schlicht um Gewinnen oder Verlieren. […]

Auch die Medien, so kritisierte Lang, folgten häufig dieser Logik, ganz im Sinne einer fragwürdigen Aufmerksamkeitsökonomie: Wo sich keine Kontroverse unter den Parteien abzeichne, sinke das Interesse an Berichterstattung.

Günter Herkel, M, 06.06.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)