Zitiert: „Für uns Journalisten ist das der tödlichste Ort“

Unabhängige Berichterstattung aus dem Gazastreifen ist seit Monaten fast unmöglich. Wieso die Arbeit für lokale Reporterinnen und Reporter dort so lebensgefährlich ist. […]

Die in New York ansässige Nichtregierungsorganisation Committee to Protect Journalists (CPJ) spricht von 108 Toten, während die Vereinten Nationen mehr als 122 Tote angeben. „Kein anderer Krieg im 21. Jahrhundert hat für Journalistinnen und Journalisten so gefährlich begonnen wie der zwischen Israel und der Hamas“, stellt die Organisation Reporter ohne Grenzen auf ihrer Website fest. Das CPJ bemerkt, dass seit Beginn seiner Aufzeichnungen im Jahr 1992 in keinem Konflikt mehr Journalisten starben.

„Aktuell ist das der gefährlichste Krieg für Medienschaffende überhaupt“, sagt auch Christopher Resch, Pressereferent bei Reporter ohne Grenzen. Ein Grund für die hohen Opferzahlen unter Journalisten in Gaza ist die Kriegsführung, meint Resch. „Wir unterschätzen hierzulande, wie exakt Israel mithilfe seiner Drohnen und KI-gestützten Aufklärungssysteme über die Situation in Gaza informiert ist.“ Das israelische Militär, sagt Resch, würde zu wenig berücksichtigen, dass Journalisten zur Gruppe der Zivilisten gehören, die es zu schützen gilt. Vertreter anderer Organisationen gehen deutlich weiter – sie werfen der Armee teils Gleichgültigkeit vor, teils sogar, Journalisten gezielt ins Visier zu nehmen.

Majd El-Safadi, sueddeutsche.de, 12.07.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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