Dass man schon längst nicht mehr mit einem nationalen Blick auf die Produktion von Filmen und Serien schauen darf, macht der Medienchef der Beratungsfirma PWC, Werner Ballhaus, deutlich. Weltweit gingen die Medienumsätze zurück, von einem Wachstum von 10,6 Prozent im Jahr 2021 über 5,4 (2022) auf 4,5 (2023) und 3,4 Prozent bis 2027. Das Kino habe weder weltweit noch in Deutschland die Besucherzahlen von vor der Pandemie erreicht, komme aber 2025 auf den Vorkrisenumsatz, weil die Ticketpreise stetig steigen. Ebenfalls rund um den Globus seien Kündigungen bei Kabelanbietern zu beobachten. Dafür seien die Streaminganbieter in der Covid-Krise mit zweistelligen Zuwachsraten gewachsen. Aber allein in den USA hätten Netflix und Co. im letzten Jahr einen Verlust von fünf Milliarden Dollar verbucht. Für die Streamer lohne es sich, im asiapazifischen Markt zu produzieren, weil Indien und China ein riesiges Publikum böten „und ich im Zweifel in Indien billiger produziere“.
Jörg Seewald, faz.net, 22.03.2024 (online, Paid)