In Demokratien nennt man das Journalismus: Bald fällt die Entscheidung über die Zukunft von Julian Assange. Mit ihm hat unser Autor 2010 geheime US-Dokumente veröffentlicht. Und erklärt hier, warum der WikiLeaks-Chef ein politischer Gefangener ist. […]
In wenigen Wochen fällt eine Entscheidung, die viel darüber aussagen wird, wie es um die Demokratien in den USA und in Großbritannien bestellt ist. Für den 20. und 21. Februar hat der britische High Court, das höchste englische Gericht, eine finale Anhörung im Fall von Julian Assange angesetzt. Verhandelt wird, ob der WikiLeaks-Gründer in die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden darf. […]
„Guter Journalismus besteht gerade darin, Zugang zu unautorisierten Informationen aus dem Inneren einer Regierung zu finden, aus dem Außenministerium oder auch der Armee. Nur so lässt sich die Politik kontrollieren. Journalismus, der auf autorisierte Informationen zurückgreifen muss, ist kein Journalismus, sondern PR.“
Holger Stark, zeit.de, 03.01.2024 (Paid, online)