Was mir persönlich bei den etablierten Medien mitunter fehlt, ist mehr Mut. Mut zu starken Thesen, Mut auch einmal etwas zu loben, Mut zu priorisieren, Mut zu neuen Formaten, Mut zu niedrigen Einschaltquoten, Mut zu unpopulären Entscheidungen! Sicher: Für Mut gibt es nicht immer sofort Applaus. Es ist im Medienbereich aber wie in der Politik: Am Ende des Tages wird man nicht respektiert und gewählt, weil man auf der Welle des Zeitgeistes surft, sondern weil man eine Haltung und einen klaren Fahrplan hat.
Andreas Voßkuhle, sueddeutsche.de, 04.12.2025 (online)

