Aus Sicht des Politikberaters Martin Fuchs verstehen die etablierten Parteien den digitalen Raum nicht und sind dort auch nicht sichtbar. Politiker müssten ihre Politik aber auch dort auch erklären, forderte Fuchs im Deutschlandfunk. Für viele Nutzerinnen und Nutzer sei inzwischen unverständlich, was in Berlin oder Brüssel passiere. Der Blogger bezeichnete es außerdem als Fehler, soziale Medien ausschließlich im Wahlkampf zu nutzen. Es sei viel wichtiger, in den Jahren zuvor Communities, Vertrauen und eine gute Reputation aufzubauen.
Fuchs räumte ein, dass es schwierig sei, die Kultur und Struktur sozialer Medien in die Hierarchien etablierter Volksparteien zu integrieren. Bis zur Freigabe eines Tweets dauere es zum Teil acht Stunden, damit die gesamte Riege der Entscheider einbezogen werde. So funktioniere der Diskurs in sozialen Medien aber nicht.
Martin Fuchs im Interview mit Ann-Kathrin Büüsker, Deutschlandfunk, 25.05.2019 (online)