Es wird über viele Krisen und Konflikte weltweit berichtet. Was mir auffällt: Es ist schwierig geworden, Komplexität genügend darzustellen. Das ist aber wichtig, um komplett Konflikte zu verstehen. Medien springen oft von Hotspots zu Hotspots und vieles wird vergessen. […]
Gewaltvolle oder militärische Konflikte werden oft so dargestellt, dass es zwei Seiten gibt, und am Ende steht ein Gewinner und ein Verlierer. Wenn man das so vereinfacht, rücken oft mehr Männer in der Rolle von Generälen oder Politikern in den Vordergrund. […]
Die Fragen sind: Wer berichtet über die Konflikte? Wer hat Zugang zu welchen Informationen? Frauen, also auch Journalistinnen, haben oft andere Zugänge als ihre männlichen Kollegen. In vielen Kontexten haben Männer eher wenig Zugang zu weiblichen Lebensrealitäten, Frauen aber eher zu beiden Geschlechtern.
Viviane Schönbächler, schwaebische.de, 21.06.2024 (online)