Zitiert: Es gibt sie nicht, die Boomer

Den heute älteren Menschen vorzuwerfen, sie lebten auf Kosten der heute jüngeren Menschen, wie das im allgemeinen Boomer-Bashing fast schon modisch geworden ist, setzt voraus, dass es die Boomer nicht nur als Jahrgangs-Schublade, sondern als ökonomisch, politisch und sozial einigermaßen homogene Gruppe tatsächlich gibt. Das ist völlig falsch.

Wie alle anderen Generationen bestehen auch die Boomer aus divergenten Lebensentwürfen und divergenten Erwerbsbiografien. Ja, es mag im Einzelfall früh verrentete, kinderlose Topverdiener geben, denen die drohende oder schon einsetzende Sintflut (Umwelt, Sozialstaat, Brücken, Schulen und so weiter) egal, wenn nicht gar wumpe ist. […]

Es gibt sie halt nicht, „die“ Jugend. Und „die“ Boomer gibt es auch nicht. Was es gibt, sind Stereotype, Simplifizierungen und Generationenkonflikte, die keine Generationenkonflikte, sondern reale politische Probleme sind. Die könnte man lösen, wäre man nicht mit diesen verdammten Klischees beschäftigt.

Gerhard Matzig, sueddeutsche.de, 04.09.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)